Die Spielzeugabteilungen sind heutzutage kunterbunt und voller Extra-Funktionen: Alles macht Geräusche und Musik, es blinkt oder leuchtet an jeder Ecke, und viele Beschäftigungsgeräte – sogar die für Kleinkinder – haben einen „digitalen Kern“ oder können sogar online gehen.
Sind Omas Holzspielsachen überholt?
Es ist uns schon klar: Omas alte Bauklötze oder die Holzeisenbahn auf Opas Dachboden kommen nur schwer an gegen einen pinken Teddybären, der auf Berührungen reagiert und sich bewegt, oder eine „Einsatzzentrale“, die per Knopfdruck Licht- und Soundeffekte kreiert.
Und dennoch: Expertinnen und Experten sind sich einig, dass die vermeintlich „langweiligen“ Holzspielsachen gerade in einer Zeit des bunten Kunststoff-Überangebotes wertvoll und wichtig für Kinder sind. Und dafür gibt es jede Menge gute Gründe:
1. Holzspielzeug ist pädagogisch wertvoll!
Knallbunte Plastikspielsachen schränken die Fantasie mehr ein, als man denken würde. Ein blaues Polizeiauto mit Sirene bleibt im Spiel stets genau das – und auch Barbies Tierarztpraxis kann morgen nicht plötzlich etwas anderes sein. Holzbausteine schon: Heute Ritterburg, morgen Hochhaus, übermorgen Aussichtsturm! Wenn ein Spielzeug nicht fest auf eine Sache festgelegt ist, kann es in der Fantasie der Kinder alles werden. Und so dafür sorgen, dass sie ihre Kreativität maximal entfalten.
2. Holzspielzeug überfordert nicht!
Reizüberflutung ist ein Punkt, der vor allem bei kleineren Kindern nicht unterschätzt werden sollte. Impulse und kreativer Input sind gut, aber ständiges Blinken, Leuchten, Hupen und Tuten können schnell überfordernd wirken. Bei den ganz Kleinen gilt das sogar schon für knallbunte Farben, Knistereffekte und auffallende Oberflächen. Manchmal ist weniger einfach mehr.
3. Holzspielzeug ist nachhaltig!
Eine umweltschonende Produktion, die Nutzung von schadstofffreien Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen und gute Recyclingmöglichkeiten – das alles sind wichtige Eckpfeiler, die ein nachhaltiges Spielzeug auszeichnen. Und beim Lesen hast du es vermutlich selbst schon gemerkt: Auf Plastikspielwaren trifft darauf das wenigste zu …
4. Holzspielzeug lebt länger!
Hand aufs Herz: Im täglichen Spiel müssen Paw-Patrol-Autos, Peppa-Wutz-Schweinchen oder Barbiepuppen ganz schön was aushalten – und das sieht man ihnen schnell an. Abgerubbelte Sticker, verfilzte Haare, abgebrochene oder fehlenden Teile: Plastikspielsachen haben in der Regel eine kurze Lebenserwartung. Hochwertiges Holzspielzeug hingegen wird oft über Generationen aufgehoben und weitervererbt.
5. Holzspielzeug lässt sich super kombinieren!
Keine Sorge: Niemand erwartet, dass das Kinderzimmer deines Enkelkindes ab sofort plastikfrei wird! Im Gegenteil: Auf den Mix kommt es an. Denn leider ist es nach wie vor so, dass es die Spielsachen beliebter Lizenzen eben nicht aus nachhaltigem Holz gibt – sondern nur in der kunterbunten Plastikversion. Statt aber Plastikpuppen und -figuren auch noch in Plastikhäuser und -fahrzeuge zu setzen, können genau hier die vielseitigen Holzspielsachen zum Einsatz kommen: Was spricht denn dagegen, dass die Hunde der Paw Patrol ab sofort mit der Holzeisenbahn zum Einsatz fahren? Und wie wäre es, wenn wir Barbie einmal ein Haus aus Holzbausteinen und Pappwänden bauen?
Wir wünschen dir viel Freude dabei, diese Dinge gemeinsam mit deinem Enkelkind auszuprobieren!
Fotocredit des Titelbildes: fizkes/ shutterstock.com