Den eigenen Weg als Oma finden:
Ratgeber: Oma werden – Oma sein
Gundi Mayer-Rönne, Carina Manutscheri
Beltz-Verlag
gebundenes Buch – 20 €
Warum sollte sich Oma ein Buch darüber kaufen, wie es ist, Oma zu sein?
Geht das nicht ganz von allein?
Natürlich braucht Oma nichts dafür tun, um überhaupt Großmutter zu werden. Doch schon die Zeit bis zur Geburt des Enkelkindes kann nervenaufreibend sein. Und erst danach!
So viele Dinge, die Oma selbst schon erlebt hat und zu denen sie ihre Erfahrungen gern weitergeben möchte. Allerdings stellt sich die Frage: Wollen die jungen Eltern überhaupt ungefragte Ratschläge erhalten?
Zum Buch
Moderne Omas haben mit dem Klischee der Brille und Dauerwelle tragenden Oma nichts mehr gemeinsam. Sie sind heute aktiver denn je, wollen die Zeit mit den Enkelkindern genießen und vielleicht die eine oder andere Sache nachholen, zu denen bei den eigenen Kindern die Zeit fehlte.
Doch rasch bringen sich Omas zu sehr in das junge Familienglück ein. Schnell entstehen Streitigkeiten und die Frage, ob Oma nicht in Sachen Erziehung ihre Befugnisse überschreitet.
Das vorliegende Buch berücksichtigt die Freude der werdenden Omas über den Familienzuwachs und mahnt dennoch dazu, etwas zurückhaltender zu sein. Oma soll sich damit abfinden, in zweiter Reihe zu stehen.
Gleichzeitig wird ihr Mut gemacht, das Omasein aktiv anzugehen und trotzdem auf eigene Bedürfnisse zu hören. Vielleicht soll auch endlich mehr Zeit für Oma selbst übrig sein? Mal keine Verantwortung für Kinder übernehmen, allein in den Urlaub fahren und die Ferien mit Opa genießen?
Oma muss auch lernen, sich über eigene Ressourcen im Klaren zu werden und zu sagen, wenn etwas über die Kräfte geht. Nicht jede Großmutter will zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Abruf stehen, falls sie für die Enkelkinder gebraucht wird. Dass das völlig in Ordnung ist, muss aber so manche Oma erst lernen.
(Werdende) Omas sollten das Buch kaufen, weil sie nach Anregungen für den Umgang mit den Enkelkindern suchen und weil ihnen bewusst werden muss, dass es immer mehr als eine Sichtweise gibt. Eigene Sorgen und Ängste im Umgang mit den Enkeln sind auch anderen Großeltern bewusst. Welche Wege haben diese gefunden, damit umzugehen? Vielleicht soll auch die eigene Sichtweise bestätigt werden, denn nicht immer ist ein direkter Austausch mit anderen Omas überhaupt möglich.
Auch Opa kann durchaus einen Blick in das Buch werfen und wird erfahren, dass es nicht schlimm ist, ab und zu in zweiter Reihe zu stehen. Eine aktive Gestaltung der eigenen Situation hilft dabei, die neue Rolle zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.